Lesekreis (ab dem 22.10. alle zwei Wochen):
Wie viele queere Personen genau während der NS-Zeit ermordet wurden wissen wir nicht. Die Erinnerung an sie war und ist politischer Kampf. In diesem Lesekreis möchten wir genau diesen Kampf fortführen und erinnern, Lebenswege nachzeichnen und uns mit den Verfolgungsmechanismen des NS-Regimes auseinandersetzten. Wie, wer und welches Verhalten wurde verfolgt? Wie blickte das NS-Regime auf Queerness und wie prägen diese Bilder noch immer unsere Gesellschaft? Darüber hinaus wollen wir uns spezifisch mit der deutschen Erinnerungskultur beschäftigen. Welche Opferbilder prägen unser Erinnern? An wen Gedenken wir und an wen nicht? Wie funktioniert erinnern überhaupt, wenn der sog. „Homosexuellenparagraph“ 175 StGB in der BRD erst 1994 gestrichen wurde? Welche Leerstellen bleiben und welche Rolle spielt dabei Intersektionalität?
Zu diesen Themen möchten wir verschiedene Texte lesen und diskutieren.
Zur Teilnahme braucht ihr nur Lust am Lesen und Diskutieren. Es wird kein Vorwissen benötigt.
Wir treffen uns am 22.10. um 18.15 Uhr im Plenarium im AStA-Gebäude (TK-Gebäude, 1. Stock, links nach ganz hinten durch). Zudem wird es einen gemeinsamen Treffpunkt um 18.00 vorm Haupteingang des AStA geben. Ihr erkennt uns an einer Regenbogenflagge.
Content Note: Wir werden uns intensiv mit der Verfolgungsgeschichte queerer Personen auseinandersetzen. Die darin verstrickte queerfeindliche Gewalt wird intensiv Thema sein. Spezifischere Content Notes werden jeweils vor den Sitzungen mitgeteilt.
Accessibility: Der Lesekreis wird im 1. Stock des Asta stattfinden, der nur über eine Treppe erreichbar ist. Falls das für euch eine Hürde ist, könnten wir den Lesekreis in einen kleineren Raum im Erdgeschoss verlegen. Schreibt uns am besten vorher, damit wir das vorbereiten können. Eine genderneutrale und barrierearme Toilette gibt es in der Nähe.
Treffen für Neurodivergente Queers (26.11. 16:00 – 20:00)
Am 26.11. veranstalten wir ein Treffen für neurodivergente Queers mit dem Thema „Basteln und Chillen“ in der Zwille. Egal, ob du gerne andere neurodivergente und queere Leute an der TU kennenlernen willst, dich über Tipps für den Alltag mit anderen austauschen möchtest oder einfach nur einen Abend entspannt basteln willst, du bist herzlich eingeladen mitzumachen! Wir haben ein paar Bastelsachen für euch vorbereitet, zum Beispiel zum Schmuck basteln oder Linoldruck machen, nehmt aber gerne auch eure eigenen Projekte mit. Es ist natürlich auch in Ordnung, wenn ihr nicht basteln wollt oder lieber etwas anderes ruhiges macht.
Wir laden alle Menschen ein, die sich selbst als queer und neurodivergent sehen oder sich fragen, ob das auf sie zutreffen könnte. Ihr dürft auch gerne Begleitpersonen oder Freund*innen mitnehmen.
Barrierefreiheit: Das Event wird in der Zwille auf dem TU-Campus stattfinden. Dort gibt es einen Raum in dem wir uns hauptsächlich aufhalten werden, sowie einen kleinen Seitenraum, den wir als Awarenessraum verwenden werden. Es gibt ein Awareness-Team (Konzept auf unserer Website). Wir werden uns um eine ruhige Atmosphäre bemühen und keine Musik anmachen. Nehmt gerne alle Hilfsmittel (z.B. Stimming Toys, Kopfhörer) mit, die ihr gebrauchen könnt. Wir werden Ohrstöpsel und einige Stimming Toys vor Ort haben. Am Eingang zur Zwille gibt es eine circa 3cm hohe Schwelle, davor liegt Pflasterstein. Im Nachbargebäude gibt es nur binärgeschlechtliche Toiletten, auf Wunsch können wir euch eine genderneutrale und barrierearme Toilette im AStA-Gebäude (3 min zu Fuß) aufschließen. Meldet euch gerne bei allen Fragen und Bedürfnissen!
Was meinen wir mit neurodivergent? Neurodivergenz ist ein Sammelbegriff für Menschen, die in Bezug auf Wahrnehmung und Denken von gesellschaftlichen Normen abweichen. Unter Neurodivergenz können beispielsweise ADHS, Autismus, sensorische Wahrnehmungsunterschiede, Lernschwierigkeiten, Dyskalkulien, Dyslexien, Trauma-Erfahrungen und Kombinationen daraus fallen. (gekürzte Definition aus dem Queer-Lexikon)
Was meinen wir mit Queer? Mit queer meinen wir kurz gesagt alle Menschen, die sich nicht als cis und hetero identifizieren. Das können zum Beispiel trans, inter, nichtbinäre, agender, lesbische, bisexuelle, schwule oder asexuelle Personen sein. Dabei ist uns wichtig, dass es um Selbstdefinition geht: Wenn ihr euch selbst als queer identifiziert, seid ihr eingeladen!
Wir freuen uns auf euch!
Awareness:
Wir als Queer Referat des AStA TUB wollen als Kollektiv, dass sich aus queeren Menschen an der TU zusammensetzt, Veranstaltungen und Vernetzungstreffen für queere Menschen anbieten. Uns ist dabei besonders wichtig, dass sich alle Menschen auf unseren Veranstaltungen wohlfühlen. Wir akzeptieren kein diskriminierendes Verhalten, unter anderem kein queer- und trans*feindliches, rassistisches, antisemitisches, klassistisches und ableistisches Verhalten. Uns ist wichtig, dass uns alle Personen, die Hilfe benötigen als Ansprechpersonen wahrnehmen, und wir adäquat auf Zwischenfälle reagieren.
Um dies zu realisieren, stellen wir auf allen Veranstaltungen ein Awareness-Team, dass an Warnwesten (pink) erkannt werden kann. Wir geben unser Bestes, dass Awareness-Team so zu gestalten, dass sich alle Menschen sicher fühlen, es anzusprechen. Das Awareness-Team ist auf größeren/unübersichtlicheren Events auch telefonisch und über Whatsapp, Telegram und Signal erreichbar (+49 1575 4695822). Im Nachhinein könnt ihr uns am Besten über unsere Email (queer@asta.tu-berlin.de) erreichen.
Das Awareness-Team geht auf Menschen, die es als störend wahrnimmt oder die so wirken, als ob sie Unterstützung benötigen, aktiv zu. Dabei hat die hilfebenötigende Person das Recht zu entscheiden, wie das Awareness-Team einschreitet. In bestimmten schwerwiegenden Fällen sehen wir uns aber gezwungen einzuschreiten.
Es gibt auf allen Events einen Awarenessraum oder -bereich. In der Zwille ist dieser direkt im Gebäude, im EB104 muss man ein paar Minuten zu unserem Queer-Referats-Raum laufen. Diesen Raum betroffene Personen nutzen, um zur Ruhe zu kommen und sich zu erholen. Dort stellen wir eine Decke, Wasser, stimming toys, Essen, Tee, und ein Erste-Hilfe-Set bereit.
Wir möchten nicht, dass auf unseren Events Drogen konsumiert werden. Alkohol in überschaubaren Mengen stellt dabei die einzige Ausnahme dar. Rauchen ist grundsätzlich nur draußen, ggf. in bestimmten Raucher*innenbereichen draußen erlaubt.
Wir behalten uns vor, Menschen, die sich inakzeptabel verhalten, von der Veranstaltung zu verweisen.
Falls ihr Fragen zu unserem Konzept habt, schreibt gerne eine Mail oder sprecht uns persönlich an.