Solidarität mit der Baumbesetzung an der TU Berlin und Lüzerath Lebt #LütziBleibt
In der Nacht vom 8. zum 9. Januar haben die Klimaaktivist*innen „Marsupilamis Berlin“ einen Baum auf dem TU-Gelände in Solidarität mit der Wald- und Dorfbesetzung in Lüzerath besetzt. Lützerath wird in diesen Tagen von der Polizei im Namen der Politik angegriffen. Diese Kriminalisierung überrascht uns nicht und zieht sich durch die NRW-Landespolitik und Presse der letzten Jahre. Auf einem Baum, der sich im Campusgarten zwischen dem TK- und Hauptgebäude befindet, haben die jungen Aktivist*innen ein Baumhaus aus Paletten und Balken gebaut und planen dort, Tag und Nacht zu bleiben.
Lützerath ist ein Dorf in NRW, das von Aktivist*innen und Bewohner*innen vor der Zerstörung geschützt wird, seit der Energiekonzern RWE im Oktober 2020 Rodungsarbeiten in und um das Dorf begann. Das private Energieunternehmen RWE plant Lützerath vollständig abzureißen, um den Tagebau Garzweiler auszudehnen und damit die Abbaggerung von Kohle fortzusetzen. Laut Aktivist*innen plant RWE noch 650 Mio Tonnen zu verbrennen. Damit kann die vereinbarte Grenze von 1,5 Grad Erderwärmung für Deutschland nicht eingehalten werden. Profite werden damit von Politik und RWE über eine lebenswerte Zukunft für jetzige und kommenden Generationen gestellt. Aus diesem Grund finden gerade deutschlandweit zahlreiche Proteste und Aktionen in Solidarität mit Lüzerath statt.
Die Forderungen der Gruppe Marsupilamis sind:
- Die bedrohten Waldbesetzungen Lützi, Heibo, Fecher und Alti müssen bleiben.
- Das von den Aktivist*innen gebaute Baumhaus bleibt als Symbol für alle Wälder, die aufgrund von Profitinteressen gerodet werden.
Außerdem solidarisiert sich die Gruppe mit den Forderungen von „EndFossil: Occupy! Berlin“, einer globalen Klimagerechtigkeitsgruppe aus jungen Menschen, die im November 2022 acht Tage lang einen Hörsaal an der TU besetzt hatte. Die Besetzung wurde freiwillig aufgelöst, nachdem das TU Präsidium den Forderungen entgegengekommen ist.
Wir als AStA solidarisieren uns mit den Baumbesetzer*innen auf dem TU Gelände, sowie mit den Klimaaktivist*innen und Bewohner*innen, die Lüzerath verteidigen.
Wir erachten diese Protestformen als wertvollen Beitrag zum Kampf gegen die von Kapitalismus und (Neo)Kolonialismus verursachte Klimakrise. Wir solidarisieren uns außerdem mit allen besetzen Wäldern und Dörfern und mit allen Menschen, die sich für den Klima- und Umweltschutz einsetzen und sich gegen die Umweltzerstörung durch Staaten und Konzerne wehren, im globalen Süden sowie im globalen Norden.
You can evict a forest, you can’t evict a movement!
Aktuelle Infos über die Baumbesetzung: https://www.instagram.com/marsupilamis_berlin/
Webseite von Lüzerath Lebt: https://luetzerathlebt.info/was-ist-luetzerath-lebt/
„Lüzerath muss nicht zerstört werden“: https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/luetzerath-muss-nicht-zerstoert-werden