Tipps & Kritik: Die 200 € Energiepreispauschale für Studierende ist eine traurige Lachnummer – beantragen könnt ihr sie trotzdem
++++UPDATE 15.3.2023: Die TU Berlin hat allen TU-Studierenden ihren Zugangscode per Mail versandt. Wie ihr an die Zahlung kommt lest ihr weiter unten++++
Die vom Bund im September 2022 (!) beschlossenen 200 € Energiepreispauschale für Studierende und Fachschüler*innen sollen endllich ausgezahlt werden! Allerdings ist der Antrag frühestens Mitte März möglich, bürokratisch aufwändig und mit einem faktischen Zwang versehen, sich eine sogenannte BundID anzulegen – Datenschutzrechtlich problematisch und nicht nachvollziehbar warum das nötig sein soll. Es scheint, als ob die Bundesregierung die verfehlte Digitalisierungspolitik der letzten Jahrzehnte jetzt auf bedürftige Studierende abwälzt, welche von Inflation und Corona-Nachwirkungen ohnehin schon eine schwere Last zu tragen haben.
Wir hatten auf eine schnelle und unkomplizierte Auszahlung gehofft, aber deutsche Regierungen bleiben sich treu: möglichst spät, möglichst wenig und möglichst bürokratisch. Das von der FDP (die sonst immer aus der Opposition gegen die deutsche Bürokratie wettert) geführte Bildungsministerium leistet sich wieder einmal eine peinliche Blamage auf dem Rücken von Studierenden.
Das Bündnis „Einmal ist Keinmal! Warum sind wir euch so egal?“ aus dem freien zusammenschluss von student*innenschaften, Piratenpartei, Landes-Studierendenvertretungen, der GEW-Studis, politischen Hochschulgruppen und dem Bundesverband ausländischer Studierender hat auf ihrer Webseite Kritik und Forderungen für die Unterstützung von Studierenden in Not aufgeschrieben.
Wer bekommt die Einmalzahlung?
Die 200 € kannst du bekommen, wenn du am 1. Dezember 2022 an einer Hoch- oder Fachschule in Deutschland immatrikuliert warst. Auch wenn du jetzt nicht mehr immatrikuliert bist oder im Auslandssemester studierst hast du Anspruch auf die 200€! Wenn du bereits andere Energiepauschalen (z.B. vom BAföG, Wohngeld, Arbeitgeber*in etc.) bekommen hast, bekommst du die 200€ zusätzlich.
So kommst du an die Einmalzahlung:
Es gibt 3 Wege, um an die 200€ zu kommen, von denen wir den Weg 1 mit der PIN empfehlen, weil er am unkompliziertesten funktioniert und weniger Daten von euch erfragt. Bei allen 3 Wegen benötigst du den Zugangscode deiner Uni und eine sogenannte Bund-ID. Die TU hat allen Studierenden den Zugangscode + PIN per Email bereits zugeschickt. Tipp: schaut im Spam Ordner eurer Uni-Mailadresse nach 🙂 Falls ihr nichts bekommen habt wendet euch ans Studierendensekretariat der TU!
Zur Antragsseite der Einmalzahlung gehts hier: https://www.einmalzahlung200.de/eppsg-de
1) mit PIN: Die TU Berlin hat allen Studierenden Mails mit ihrem individuellen Zugangscode geschickt, und angekündigt, eine PIN zu verschicken (einige haben sie schon erhalten). Wenn ihr diese PIN nutzen wollt, müsst ihr euch nur noch eine Bund-ID erstellen (Basiszugang reicht! Unter „Bund ID Konto erstellen“ -> „Benutzername & Passwort“ auswählen). Eine Anleitung findet sich auf der Webseite der Einmalzahlung (Achtung, die Option mit der PIN steht unten).
2) BundID mit AusweisApp2 und Personalausweis: für diese Option muss deine Online-Ausweis Funktion freigeschaltet sein. Außerdem benötigst du die AusweisApp2. Für diese Option hat Studis online eine ausfürliche Anleitung geschrieben, hier.
3) BundID mit Elster-Zertifikat: diese Option kann für Studierende von Vorteil sein, die sowieso schon ein persönliches Elster Zertifikat haben (z.B. wenn du schon mal eine elektronische Steuererklärung gemacht hast). Das Elster-Zertifikat kann kostenlos beantragt werden (ihr braucht dazu eure 11-stellige Steueridentifikationsnummer), allerdings bekommt ihr einen Teil der Aktivierungsdaten per Post an eure Meldeadresse geschickt – was den Prozess verlängert.
Studis Online hat eine ausführliche Anleitung und Kritik an der Prozedur geschrieben, wo ihr nachlesen könnt: https://www.studis-online.de/studienfinanzierung/200euro-antrag.php
Probleme und Fragen zur Antragstellung? Auf der Webseite der Einmalzahlung gibt es ein FAQ mit einigen wichtigen Fragen. Außerdem gibt es eine kostenlose Info-Hotline: 0800 2623 003. Sie ist dienstags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und am Freitag 8 bis 12 Uhr erreichbar.