Stellungnahme zu der breiten Resonanz zu unserer Solidarität mit den Studierenden in Hongkong
In den letzten zwei Wochen haben uns viele Zuschriften zum Thema Hongkong erreicht und wir wollen hiermit zu diesen Stellung nehmen und diese für uns sortieren.
Zuerst einmal vielen Dank für die unglaublich vielen positiven Kommentare und die Aufforderungen, nicht einzuknicken. Keine Sorge, auch wenn es Stimmen gab, welche uns dazu aufforderten, uns dafür zu entschuldigen, uns den Tod wünschten, diesen sogar androhten oder antisemitische Vergleiche zogen, ist für uns bei einem solchen Verhalten vor allem eins klar: Es wird von uns weder eine Entschuldigung noch ein Zurückziehen unserer Solidarität mit denjenigen geben, welche sich gegen eine autoritäre Staatsmacht stellen. Unser gesetzlicher Auftrag ist es, die Studierenden dazu aufzufordern, sich aktiv für Grund- und Menschenrechte einzusetzen, und dies werden wir immer wieder tun. Wir behalten uns rechtliche Schritte gegen alle vor, welche den Rahmen der Kritik überschritten haben.
An all diejenigen, die sich in den letzten Tagen mit uns solidarisiert haben: Danke schön! Wir halten den Gegenwind schon aus. Setzt euch lieber für die sozialen Kämpfe weltweit ein, so wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben und Zukunft auch weiterhin machen werden. Eure Aufmerksamkeit wird an anderen Stellen dringender gebraucht. Wir halten es für sehr wichtig, klar zu stellen, dass Hongkong nicht der einzige Ort in dieser Welt ist, der brennt! Im Gegenteil: Wer nur zu Hongkong die Stimme erhebt, aber zu anderen sozialen, menschenrechtlichen, ökologischen und antifaschistischen Kämpfen schweigt, instrumentalisiert die Proteste allein für eigene geopolitische und ideologische Interessen. Themen und Brennpunkte gibt es genug auf dieser Welt: Die Forderungen indigener Bevölkerungsgruppen gegen den ökologisch katastrophalen Raubbau an ihrer Lebensgrundlage, soziale Kämpfe, die brutal mit hunderten Toten von einem theokratischen Regime im Iran niedergeschlagen werden, oder der Widerstand gegen den völkerrechtswidrigen Einmarsch der Türkei in die selbstverwalteten Provinz Rojava. Überall kämpfen Studierende an der Seite der Bevölkerung für eine bessere Welt und ihr Überleben. Ihnen allen gilt unsere Solidarität.