01 Nov

Politik verweigert das Semesterticket

Nachdem wir als Studierendenschaften seit einem Jahr für den Erhalt des Semestertickets kämpfen, weigert sich die Senatsverkehrsverwaltung laut Berichten des RBB, eine Lösung für das immer noch offene Semesterticketproblem zu finden. Die Einführung des 49,- und 29,- Tickets, die für viele Menschen eine deutliche Vergünstigung der Mobilität bedeutet, sorgt für viele Studierende zu eine höhere Belastung. Besonders betroffen sind armutsgefährdete Studierende, die ohnehin schon inflationsbedingt höhere Ausgaben haben.

Durch die Einführung des 29,- Euro Berlin AB – Tickets durch das Land Berlin wird die Möglichkeit des Semestertickets für alle Studierenden im C-Bereich in Frage gestellt. Für Studierende im C-Bereich oder die auf eine Fahrradmitnahme angewiesen sind, entstehen dadurch höhere Kosten als bisher. Jehona, Studentin der VWL an der TU Berlin, fühlt sich übergangen: „Sechs Semester haben wir den vollen Beitrag für das Semesterticket bezahlt, während wir vor dem Bildschirm saßen ohne die Wohnung zu verlassen. Jetzt wo wir endlich das Studium und Leben nachholen können, verweigert die Politik die Studierenden zu unterstützen.“

Auch die Bundespolitik versagt auf ganzer Linie. Die Einführung des 49,- Euro Tickets sollte die Verkehrssysteme vereinheitlichen und zu einer günstiger Mobilität führen. In der Realität gibt es viele regionale Tickets, die günstiger sind und die Ungerechtigkeit zwischen den Ländern nimmt zu. „Das sich nun nicht mal auf ein einheitliches System für ein bundesweites Studierendenticket geeinigt werden kann, ist ein Armutszeugnis.“, ergänzt Gabriel Tiedje Hochschulpolitischer Referent. „Die Ampel ist mehr mit sich selbst Beschäftigt anstatt schnell Lösungen für die von ihnen verursachten Probleme zu finden.“

Sowohl das Land Berlin als auch der Bund haben es in der Hand, die kostengünstige Mobilität für Studierende im kommenden Sommersemester zu retten. Dazu liegen sowohl von der SPD in Berlin als auch von den Verkehrsminister*innen des Bundes Lösungsvorschläge auf dem Tisch, die umsetzbar wären. Diese beinhalten ein Studierendenticket für 19,- Euro für Berlin ABC mit Fahrrad – im Solidarmodell oder ohne – und ein deutschlandweit gültiges Semesterticket für 29,40 Euro.

Wir fordern die Ampel im Bund und die rot-schwarze Landesregierung auf, endlich die selbst verursachten Probleme zu lösen und sich nicht länger zu verweigern.