01 Sep

1. September – Erinnerung an die Opfer des deutschen Überfalls auf Polen

Heute vor 84 Jahren haben deutsche Truppen Polen überfallen und entfesselten einen Vernichtungskrieg gegen die Bevölkerungen im Osten und ermordeten dutzende Millionen Menschen, die meisten davon Zivilist*innen.  Dieser Tag ging als Beginn des Zweiten Weltkriegs in die Geschichte ein, in welchem das nationalsozialistische Deutschland in allen Teilen Europas und im Norden Afrikas Krieg führte und Städte und Landstriche in Schutt und Asche legte und versuchte in Richtung Asien zu gelangen, was nur durch den Widerstand von den Soldat*innen und Partisan*innen der Anti-Hitler-Koalition verhindert werden konnte.

Wir, als AStA der TU Berlin, gedenken heute den dutzenden Millionen von Opfern, die vom von der deutschen Mehrheitsgesellschaft getragenen NS-Regime und dessen Truppen ermordet wurden und wir erinnern auch an die antifaschistischen Kämpfenden, die dieses menschenverachtende System nur militärisch niederringen und zerschlagen konnten und so im Mai 1945 zur bedingungslosen Kapitulation zwangen.

Die TU Berlin war unter ihrem früheren Namen Technische Hochschule (TH) Berlin ab den frühen 1930er Jahren eine nationalsozialistische Hochburg und Eliteeinrichtung, die für den deutschen Vernichtungskrieg forschte und diesen unterstützte, ein Zwangsarbeiter*innenlager auf dem Campus betrieb und systematisch gegen jüdische und als nicht nationalsozialistisch wahrgenommene Studierende und Angestellte vorging und diese von der Hochschule ausschloss. Der heutige TU-Campus war der letzte Ort in Berlin, der wenige Tage vor dem 8. Mai 1945 befreit wurde, da sich fanatische Nationalsozialisten in den Gebäuden verschanzten. Wir verurteilen daher die mangelnde Aufarbeitung dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von hier ausgingen und halten es für einen Skandal, dass den NS-Opfern und den antifaschistischen Kämpfenden seitens der Hochschule nicht mehr gedacht wird.

Am heutigen Tage möchten wir auch daran erinnern, dass die TH Berlin von Soldat*innen der 1. Polnischen Armee befreit wurde, von denen 12.000 von Norden kommend gegen Wehrmachts-, SS- und Volkssturm-Truppen kämpften. Auf den Tag genau seit drei Jahren wird mit einem Denkmal vor der TU Berlin in der Straße des 17 Juni 145 am Ernst-Reuter-Platz an sie gedacht. Diese Kombatant*innen gehörten zu den 185.000 polnischen Soldat*innen, die an der Seite der Roten Armee an der Berliner Operation teilnahmen, was zur Befreiung vom Nationalsozialismus führte. Ihnen gilt unsere größte Anerkennung.